Passiert ja auch nicht jeden Tag, dass sich ein Team von RTL für unsere Stadt interessiert. Eva Rullmann und ihr Kameramann Uwe Hildebrandt wollten wissen, was sich da für ein Skandal, hier in Waltrop, in Oberwiese, abzeichnet.
Da wird eine alte Ruine, die seit 20 Jahren leer steht und zugemauert ist, staatlich subventioniert mit Glasfaserkabel angeschlossen, also mit der aktuell ultimativen Technik fürs Internet und dem zukünftigen Datentransfer, während der benachbarte Spargelhof Niermann, der existenziell darauf angewiesen ist, übergangen wird.
Noch absurder ist die Situation auf dem Nachbarhof von Gregor Kusemann: dort wird das Kabel unter seiner Scheune durchgeführt, der Hof aber selbst nicht angeschlossen. Wer meint, das könne man nicht weiter toppen, möge einfach ein paar Meter weiter schauen:
Gleich dem berühmten gallischen Dorf aus der Asterix-Saga wird die Hebewerkssiedlung von allen Seiten mit High-Speed-Internet umschlossen, während man im Inneren bei rund 1,8 Mbit/s im Download, auch zukünftig in der digitalen Steinzeit verbringen muss.
Nachbarn, auf der anderen Straßenseite, deren Flurstücke zu Castrop-Rauxel oder Datteln gehören, werden dagegen wie die Ruine am Dortmund-Ems-Kanal gratis versorgt.
Hintergrund dieser Groteske ist ein Planungsfehler, den man offensichtlich nicht mehr korrigieren kann. Von Bürgermeisterin unserer Stadt, über Landesabgeordnete, dem Digital-Ministerium des Landes sowie Bundesabgeordnete – alle wurden mobilisiert – umsonst. Das Buch ist geschlossen, verkündete jüngst der zuständige Breitbandbeauftragte des Kreises. Tja. Wie lautet nochmal der berühmte Satz aus den Arbeitszeugnissen?
Sie haben sich bemüht.
Den RTL-Bericht findet man hier, ab ca: 17’ 30’’