Geht Waltrop bald baden?

Berlin hat es, in Paris gibt es eins und in Wien kann man im Winter dort sogar aufs Glatteis geführt werden. Und Waltrop? Da passiert das vielleicht demnächst auch, dass man baden geht. Nicht in den Kanal, aber so halb.

Die Rede ist von einem Badeschiff. Rein technisch gesehen ein schwimmender Behälter der mit Süßwasser gefüllt mehr als zum Plantschen geeignet ist. Also aus hygienischen Gründen, man kann natürlich auch so im Kanal schwimmen – wobei die gesundheitsrelevanten Randbedingungen dann natürlich nicht geklärt sind. 

Ganz anders bei diesen in der Tradition der Flussschwimmbäder der Jahrhundertwende stehenden Schwimmgelegenheiten. Das Badeschiff in Berlin-Terptow zum Beispiel hat eine Länge von 32,50 m, eine Breite von 8,20 m und enthält 295 Kubikmeter Wasser mit einer Temperatur von rund 24 Grad Celsius. Das kann man beherrschen, mit Umwälzpumpen, Filteranlagen, Chlorzugabe und einer thermischen Solaranlage, mit der die Wassertemperatur geregelt werden kann.

Zusammen mit einem künstlichen Sandstrand, gepflegter Gastronomie und anderen spannenden Events, die der Unterhaltung und Zerstreuung dienen, avanciert ein solches Badeschiff leicht zum urbanen Erholungsgebiet. Letzten Sommer, an dem in der Spree schwimmenden und hinter der Arena Berlin fest verankerten Badewanne bildeten sich so lange Schlangen, dass die Veranstalter sich gezwungen sahen Schilder aufzustellen auf denen zu lesen war, dass die aktuelle Wartezeit etwa 120 Minuten betragen würde.

Das spricht für eine hohe Attraktivität bei einem Investment, das überschaubar ist. Für die Anlage in Alt-Treptow wurde ein umgebauter Schubleichter, dem Mittelteil eines in der Flussschifffahrt zu Frachtzwecken eingesetzten Schubverbandes, genutzt. Der Leichter wurde mit der erforderlichen Technik für die Umwälzung, Beheizung und Wasserreinigung ausgestattet, im Inneren abgedichtet und mit Schwimmbadfolie ausgekleidet.

Das ist technisch nicht sehr anspruchsvoll und ließe sich mit Waltroper Know How sehr leicht bewerkstelligen. Das Schiffshebewerk-Museum verfügt beispielsweise über entsprechende Fachkenntnisse. Hier, im Oberwassers an der alten Schachtschleuse, könnte so ein Badeschiff vor Anker gehen und zu einem Anlaufpunkt generieren, der weit über Waltrops Grenzen hinaus strahlen würde.

Von dieser Idee konnte der Waltroper Aufbruch (WA) bei seinem letzten Beisammensein mit Bürgermeisterin Nicole Moenikes und Stadtplaner Andreas Scheiba diese davon schon begeistern und hat diese Anregung am 26.02. in den städtischen Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt & Verkehr (StaWi) eingebracht, gedacht als eine weitere Attraktion für die Internationale Gartenausstellung (IGA), die 2027 auch in Waltrop stattfinden soll. Wobei der Waltroper Aufbruch findet, dass man bis zur Realisation nicht solange warten muss.

Die Waltroper Zeitung hat die Idee aufgegriffen und hier veröffentlicht (frei lesbar): http://www.waltroper-zeitung.de/…/Erinnerungen-an-Schwimm-T…

Anbei ein Bild von der Anlage in Berlin, veröffentlicht von Ondrejk unter CC BY-SA 1.0: 

Das Badeschiff in Berlin, im Hintergrund der Osthafen mit dem Osthafenspeicher und dem Eierkühlhaus (ganz links)

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