Der Waltroper Aufbruch lädt für kommenden Sonntag, 06. September, zu einer Fahrradtour entlang der geplanten Trasse der B474n ein.
Wir treffen wir uns um 14:30 Uhr an der Straße „Im Bruch“ und fahren dann markante Punkte auf Waltroper Stadtgebiet ab.
Erster Stopp ist die für den Dattelner Stummel geschlagenen Schneise, anschließend geht es zu den alten und inzwischen überflüssigen Widerlagern, Danach am Kanal entlang zur Löringhofstraße.
Von dort aus weiter über die Recklinghäuser Straße und Richtung Leveringhausen, zunächst Hermannstraße, dann Franzstraße und Ickerner Straße. Vorbei am Hof Schnettler, der den Baumaßnahmen zum Opfer fallen soll Richtung Victorstraße, vorbei am MOMO bis zum Hof Rupieper, der ebenfalls ein Opfer der Straße wird.
Dann ein wenig durch die Mengeder Heide – eventuell bis Middeldorf – und zur Stadtgrenze Dortmund. Abschluss wird der Biergarten der Gaststätte Külpmanns sein, die kurz vor dem NABEBA liegt.
Die Strecke ist etwa 12 km lang und wir werden sie im gemütlichen Tempo abfahren. An den Zwischenstopps werden wir uns anhand von Planungsunterlagen ein Bild von der geplanten Umweltzerstörung machen, die mit der B474n einhergehen soll.
Für die B474n soll in Waltrop eine Fläche von 42,4 ha (entspricht etwa 60 Fußballfeldern) neuversiegelt, zusätzlich baubedingt 12,2 ha (17 Fußballfelder) geschädigt sowie angrenzende Flächen von 40,7 ha (57 Fußballfelder) stark beeinträchtigt werden.
In nahezu ihrem gesamten Verlauf durchquert die B474n Landschaftsschutzgebiete. Mit dem Leveringhäuser Teich und der Mengeder Heide tangiert die Trasse zudem zwei Naturschutzgebiete mit wertvollen Biotopen. Darüber hinaus befinden sich innerhalb des Planungsraumes fünf weitere Gebiete mit insgesamt 574 ha, die als Naturschutzgebiete ausgewiesen wurden.
Bis zur Recklinghäuser Straße wird die B474n vierspurig geplant. Hier erhält sie eine sogenannte Kronenbreite von 20 m. Bei einer Dammlage von bis zu 10 m über Gelände und einem Böschungswinkel von 1:1,5 wird somit eine bis zu 50 m breite Schneise durch die Landschaft getrieben.
Ab der Recklinghäuser Straße soll die B474n zweispurig fortgeführt und erhält für das prognostizierte hohe LKW-Aufkommen eine Kronenbreite von 11 m. Zum Lärmschutz sind bis zu 3 m hohe Lärmschutzwände und -wälle vorgesehen.
Mit dieser 100 Millionen teuren Verlängerung der A 45 soll also eine rund 8,0 Kilometer lange, bis zu 50 Meter breite und bis zu 13 Meter hohe Mauer durch Waltrop gezogen werden, die unsere Stadt zerschneiden wird.Damit geht nahezu eine Verdoppelung der klimaschädlichen Treibhausgase einher, von bis zu rund 9.003 Tonnen CO2 gegenüber dem jetzigen Stand von etwa 4.717 Tonnen.
Und wofür? Die B474n ist ein Eingeständnis von politischer Gestaltungsunfähigkeit. Nach Berechnungen der NRW-Verkehrsministeriums geht der Verkehr von aktuell 16.500 Fahrzeugen auf lediglich 15.000 Kfz pro Tag zurück.
Das nützt weder den Anwohner*innen noch denen, die täglich pendeln müssen. Denn spürbare Lärm- und Schadstoffentlastungen treten erst ab durchschnittlichen Entlastungseffekten von mehr als 40 Prozent ein. Wahrnehmbare Verbesserungen der Verkehrsabläufe lassen sich zudem erst ab Entlastungseffekten von mehr als 20 Prozent nachweisen.