Verkehr

Leveringhäuser Straße

Die Anwohner*innen werden rund um die Uhr einem Verkehrslärm ausgesetzt, der gesundheitsschädlich ist. Der WA fordert Tempo 30 auf der Leveringhäuser Straße und ein Nachtfahrverbot für LKWs. Diese Maßnahmen führen unmittelbar zu einer Reduzierung des Lärmpegels. In Verbindung mit einer intelligenten Ampelführung kann Tempo 30 zu einer Beschleunigung des Verkehrs führen.

Wenn zusätzlich Kreisverkehre gebaut, der Radverkehr und ÖPNV gestärkt werden, dann erfolgt eine massive Reduzierung von CO2-Emmissionen. Was bieten die anderen Parteien als Lösung an? Sie wollen durch Leveringhausen und Oberwiese die B474n bauen lassen. Mit dieser Bundesstraße wird sich der Verkehr in Waltrop jährlich um neun Millionen Fahrzeuge erhöhen und der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase verdoppeln.

Insgesamt wird eine Fläche von 95 Hektar versiegelt, baubedingt geschädigt sowie stark beeinträchtigt. Eine bis zu 50 Meter breite Schneise wird geschlagen und eine bis zu 13 Meter hohe Mauer acht Kilometer durch Landschaftsschutzgebiete gezogen. Laut Verkehrsgutachten bringt die B474n keine wesentliche Entlastung für die Leveringhäuser.

Nah mobil sein

Das vom Rat beschlossene Nahmobilitätskonzept ist richtungsweisend, seine Umsetzung zu langwierig. Wir brauchen in Waltrop mehr und bessere Fuß- und Radwege, die das Auto fahren entbehrlich machen. Sharing-Modelle (E-Roller, Fahrrad, Auto) bieten Flexibilität, attraktive Stellflächen Sicherheit. Gleichzeitig gilt es, das Streckennetz und die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs deutlich zu steigern. Der Schnellbus 24 (SB24) von Dortmund-Mengede nach Recklinghausen muss öfter und durchgängig fahren, zu Stoßzeiten im Viertel-Stunden-Takt.

Auch die innerstädtischen Busse benötigen kundenfreundlichere Fahrzeiten. Wir werden für eine schnelle Umsetzung des Nahmobilitätskonzepts einstehen und auch für kundenfreundliche Taktzeiten bei Bussen und Bahnen eintreten. Für Besucher*innen der Innenstadt muss eine Möglichkeit geschaffen werden, auch nach sieben Uhr abends noch mit dem Bus heimzukommen. Für eine Belebung der Innenstadt mit einem Mehr an Gastronomie und Kulturveranstaltungen ist dies unabdingbar.

Für ein junges Waltrop

Nach der Schulzeit verlassen viele junge Menschen unsere Stadt, statt umweltbewusst pendeln zu können. Um die Universitäten und Hochschulen von Bochum bis Münster oder die Technologiezentren des Ruhrgebiets mittels ÖPNV zu erreichen, muss man sich auf langwierige Fahrten einstellen. Es fehlt an Konzepten, Waltrop an den Radschnellweg RS1 anzubindenoder unsere Stadt in das Verkehrssystem Rhein-Ruhr- Express (RRX) zu integrieren. Will man als junger Mensch seine Zukunft gestalten, liegt es deshalb nahe, wegzuziehen.

Das lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Der Anteil der unter 19-Jährigen liegt in Waltrop inzwischen nur noch bei 15,9 Prozent. Der Anteil der über 60-Jährigen dagegen bei 31,5 Prozent. Das heißt, fast jede(r) dritte Waltroper*in ist über 60 Jahre alt. Im NRW-Vergleich rangiert Waltrop damit auf den letzten Plätzen. Wenn man für junge Menschen eine Perspektive in Waltrop schaffen will, dann gehört ein attraktives Verkehrssystem dazu.

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