„Gemeinsam gegen Datteln4!“

Der Waltroper Aufbruch ruft zur Teilnahme an der Fahrraddemonstration „Gemeinsam gegen Datteln4!“ auf, die Sonntag, 21. Juni, ab 15.00 Uhr auf dem Neumarkt in Datteln stattfindet.

Zu der Demonstration finden verschiedene Sternfahrten statt. Die Teilnehmer*innen werden unter anderem aus Dortmund, Recklinghausen und anderen umliegenden Städten mit ihren Fahrrädern anreisen. 

Treffpunkt für Waltrop ist 14.15 Uhr am Rathaus, Abfahrt 14.30 Uhr. 

Die Demonstration wird von verschiedenen Gruppen getragen, ist initiiert von Fridays for Future Datteln und steht unter dem Motto: 

„Verantwortung übernehmen – Datteln 4 stoppen – Dörfer retten – Klimaziele einhalten!“

Während der Demonstration und den Versammlungen wird darum gebeten, einen Mindestabstand von 1,50 Meter zueinander einzuhalten. Zur Sicherheit werden alle Teilnehmer*innen aufgefordert, ihren Mund-Nasen-Schutz mitzubringen und wenn nötig auch zu nutzen.

Foto (c): B. Schäfer

Für Waltrop ist Datteln 4 mit erheblichen Nachteilen verbunden: Unabhängig von den Emissionen, bspw. bis zu 120 Kg Quecksilber im Jahr, die auch auf Waltrop nieder rieseln, verhindert es beispielsweise die raumplanerische Westerweiterung der Stadt: Wer möchte denn schon sein Eigenheim in den Schatten eines Kohlekraftwerks stellen?

Datteln 4 ist aber auch in mehrfacher Hinsicht rechtswidrig bzw. rechtlich höchst umstritten:

1. Es dürfte dort gar nicht stehen. Das von der SPD und den Grünen in der damaligen Landesregierung ermöglichte Zielabweichungsverfahren ist a) rechtlich fragwürdig, die Urteile stehen noch aus, und politisch eine Sauerei. Neben der Stadt Waltrop klagen noch der BUND und Anwohner*innen der in direkter Nachbarschaft zum Kohlekraftwerk gelegenen Meistersiedlung.

2. Es ist ferner als illegal zu betrachten, weil es im Prinzip keine gültige Betriebserlaubnis besitzt. Durch den Umbau auf konventionellen Stahl statt Betrieb mit dem sogenannten Superstahl T24, verändern sich Wirkungsgrad und Anteil der Emissionen. Vergleichsrechnungen zeigen, dass der Wirkungsgrad auf unter 41 Prozent fällt und die Emissionen um etwa 11 Prozent zunehmen. Die Anlage entspricht demnach nicht dem technisch Stand der Betriebserlaubnis.

Es ist deshalb 3. prinzipiell illegal, weil damit mehr Schadstoffe in die umliegenden Naturschutzgebiete emittiert werden, als durch die Betriebsgenehmigung abgedeckt.

Nach einem Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) werden 40 Millionen Tonnen CO2 durch Datteln 4 mehr emittiert, als wenn man ältere Anlagen mit gleicher Kapazität weiterlaufen lassen würde.

Datteln 4 verhindert außerdem mit allen weiteren in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerken die Nutzung umweltfreundlicherer Gaskraftwerke. Diese Gaskraftwerke stoßen erheblich weniger CO2 aus; faktisch erhöht Datteln 4 somit massiv die Emissionen.

Der Betrieb von Datteln 4 muss deshalb unverzüglich gestoppt werden. Im Prinzip ist das Verfeuern von Kohle, um damit elektrische Energie zu gewinnen, eine Technologie des 19. Jahrhunderts, technisch entspricht die Anlage dem Stand der 1990er Jahre. 

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