Neue Perspektiven braucht die Stadt

Am 13. September Waltoper Aufbruch und Dorothee Schomberg als Bürgermeisterin wählen.

Wie müssen wir unsere Stadt gestalten, damit sie für uns lebenswert bleibt und unsere Kinder gerne hier leben möchten? 

Das ist die zentrale Fragestellung die sich durch unser Programm zieht, welches wir jetzt auf 20 Seiten skizziert haben: Klimawandel, Artensterben sowie der Verlust natürlicher Lebensräume erfordern von uns einen ressourcenschonenden Umgang, wenn wir nachfolgenden Generationen ein lebenswertes und natürliches Umfeld erhalten wollen.

Dazu gehört aber auch, dass wir Perspektiven schaffen: 

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur, die Modernisierung und Stärkung der Schulen, der Neubau von Kindertagesstätten, die Förderung von bezahlbarem Wohnraum, der Ausbau der regionalen Verkehrsanbindung, eine lebenswerte Innenstadt sowie eine nachhaltige Wirtschaft. Und natürlich folgt daraus selbstverständlich der Erhalt der Rieselfelder sowie der Verzicht auf den Bau der B474n und das Eintreten für den Abriss des Kraftwerks Datteln IV.

Waltrop hat Potenzial! 

Schulen, die einen guten Ruf haben, viele kreative Köpfe, mit dem Schiffshebewerk und der Zeche Waltrop gleich zwei industriekulturelle Leuchttürme, zudem liegt Waltrop strategisch günstig in der unmittelbaren Nähe der Wirtschaftszentren der Metropole Ruhr und dem Münsterland, ist von vielen Hochschulen und Universitäten umgeben, und dennoch gewinnt man nicht den Eindruck, dass es in den letzten Jahren der verwaltungspolitischen Führung auch nur ansatzweise gelungen wäre, diese Potenziale gewinnbringend für unsere Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. 

Ausdruck davon, und sicherlich nur ein i-Tüpfelchen, ist der hohe Krankenstand in der Verwaltung. Mit dem wird nicht nur deutlich, dass es hier an Führungsqualitäten mangelt. In der Summe führt dies mit den daraus resultierenden Überstunden zu haushaltstechnischen Rücklagen, die mit inzwischen rund 1,5 Millionen Euro uns Bürgerinnen und Bürger monetär belasten und an anderen sinnvollen Stellen fehlen.

Es fehlt aber auch an überzeugenden Konzepten, beispielsweise die Attraktivität unserer Stadt wieder zu erhöhen. Die Vorstellung, man könne aus unserem Zentrum einen Drive-in machen und damit dem Einzelhandel nutzen, ist gescheitert. Studien und praktische Erfahrungen zeigen dagegen, dass der Umsatz um bis zu 40 Prozent gesteigert werden kann, wenn man aus den Innenstädten Lebensräume erwachsen lässt, in denen auf die Menschen fokussiert und der motorisierte Individualverkehr zurückgedrängt wird. 

Autofreie, bzw. Autoarme Innenstadt lautet hier das Stichwort.

Diese Fixierung aufs Kfz, wo alle anderen Verkehrskonzepte nur als Beiwerk erscheinen, wirkt sich allerdings mehrfach nachteilig für unsere Stadt aus. Waltrop verliert den Anschluss. Weder werden Vorstellungen entwickelt, wie Waltrop an den RS1 angeschlossen werden könnte, noch Perspektiven entworfen, Waltrop ins RRX-System zu integrieren. Das erhöht nicht nur den Anteil der autofahrenden Pendler*innen, sondern zwingt immer mehr junge Menschen dazu, unsere Stadt zu verlassen.

Von den vielen Hochschulen und Universitäten in unmittelbarer Nachbarschaft, ist keine einzige im angemessen Zeitraum mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Gleiches gilt für die innovativen Kreativ- und Technologiezentren in der Region. Dieser Verlust der Jugend, lässt sich empirisch belegen. 

Betrug der Anteil der unter 19-Jährigen in Waltrop 1990 noch 20,7 Prozent so lag er 2018 nur noch bei 15,9 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der über 60-Jährigen von 18,2 Prozent auf 31,5 Prozent. Das heißt, fast jede(r) dritte Waltroper*in ist inzwischen über 60 Jahre alt. Im NRW-Vergleich liegt Waltrop damit ganz weit hinten auf den letzteren Plätzen.

Will man aber junge Menschen bewegen in der Stadt zu bleiben, muss man regional denken. 

Entsprechende Verkehrskonzepte gehören dazu. Aber nicht nur das: Die Emscher-Lippe-Region bemüht sich aktuell darum, als Forschungs- und Wirtschaftsstandort für die Zukunftstechnologie Grüner Wasserstoff attraktiv zu werden. Waltrop sollte sich hieran beteiligen. Denkbar ist zudem, Hochschul-Dependancen in Waltrop anzusiedeln oder Kooperationen zu initiieren.

Das verstehen wir unter: Verantwortung übernehmen. 

Ein anderes Beispiel hierfür ist der inzwischen als unverantwortlich zu nennende Umgang mit den Anwohner*innen an der Leveringhäuser Straße. Seit mehreren Jahrzehnten werden sie damit vertröstet, dass die B474n Entlastung bringen soll. Anhand der Planungsunterlagen des Landes lässt sich nun nachvollziehen, dass keine signifikante Entlastung eintreten, Waltrop dagegen mit einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen von rund 9,0 Millionen Fahrzeuge pro Jahr belastet wird.

Und aktuell ist nicht abzusehen, wann und ob überhaupt die B474n gebaut werden kann. Den Anwohner*innen muss aber jetzt geholfen werden: Passiver Lärmschutz, Tempo 30 und Nachtfahrverbot für LKW sind da die ersten Maßnahmen, die es gilt umzusetzen.

Mit dem Verzicht auf die B474n leisten wir aber auch einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutraler Stadt. Die Verlängerung der A45 würde die Emissionen klimaschädlicher Gase in Waltrop verdoppeln, bezogen auf den heutigen Verkehr. Es reicht also nicht aus, sich hinter Blümchen zu verstecken und Blumensamen zu verteilen. Klimaschutz kann man kommunal initiieren. Über die Förderung des Fahrradverkehrs und der Elektromobilität, die Beratung bei der Senkung der Energiekosten, durch Modernisierung und Umstieg auf alternative Heiztechnik, und mit einem Bürger*innen Windpark in den Rieselfeldern.

Unsere Stadt braucht neue Perspektiven, wir müssen mehr Stadt wagen, um zukunftsfähig zu werden. Das wollen wir erreichen, unsere Stadt gestalten, mit Dorothee Schomberg als Bürgermeisterin.

Deshalb: Am 13. September Waltoper Aufbruch und Dorothee Schomberg als Bürgermeisterin wählen.

Näheres erfahren Sie in dem Wahlprogramm des Waltroper Aufbruch.

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